Mineralwasser aus Steinheim - Vinsebeck – Natürlich glasklarer Genuss.

24.07.2018

Der Trend zur Glasflasche

Neue Westfälische 21./22. Juli 2018

Die sommerlichen Temperaturen ziehen die Menschen nicht nur an den Badesee, sondern auch in den Getränkemarkt. „Im Sommer hat die Mineralbrunnenbranche ihre Absatzspitze”, berichtet Tobias Bielenstein, Geschäftsstellenleiter im Arbeitskreis Mehrweg in Bonn. Das Unternehmen hatte sich Anfang der 2000er gegen den Einstieg in das PET-Flaschen-Geschäft und damit für die traditionelle Glasflasche entschieden. Eine fundamentale Entscheidung, die sich heute im Zeitgeist widerspiegelt.

„Der Glasanteil bei Mineralwasser wächst. Das liegt am Umweltschutz und an einem sich verändernden Wertigkeitsempfinden bei Lebensmitteln”, meint Bielenstein. Beim bundesweit diskutierten Thema Plastikmüll sei Mehrweg die Lösung schlechthin. Zudem hält das Unternehmen eine Glasflasche für die deutlich bessere Verpackung: „Es schützt das Produkt Wasser am besten. Es schmeckt besser als aus Plastikflaschen und die Kohlensäureverluste sind nicht so stark”, berichtet Geschäftsführer Andreas Schöttker. Zudem, so Schöttker, können Glasflaschen bei höheren Temperaturen als PET-Flaschen gereinigt werden, wodurch es weniger Spülmittel braucht. „Am Anfang wurden wir für unsere Entscheidung, bei Glasflaschen zu bleiben, belächelt”, erinnert sich Schöttker. Heute liegen sie imTrend: „Der Glasanteil in der Mineralwasserbranche liegt noch bei 20 Prozent, wächst aber kontinuierlich”, so Bielenstein. Doch es geht noch ökologischer. Die Graf-Metternich- Quellen sind Verfechter der Poolflaschen. Der Begriff beschreibt, dass mehrere Unternehmen unter der Organisation der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) die gleichen Flaschen zur Abfüllung benutzen.

Poolflaschen stehen damit im Kontrast zu Individualflaschen, die von Unternehmen entworfen werden, um sich von anderen Marken abzuheben. Das führt jedoch zu großem Sortieraufwandund dazu, dass Individualflaschen nur von den dazu gehörenden Unternehmen wieder befüllt werden können. Eine Poolflasche, die jeder Verbraucher kennt, ist die Perlenflasche. Sie zeichnet sich durch ihre schlanke Taille und die 230 Perlen aus, die das Prickeln der Kohlensäure symbolisieren sollen. 2019 feiert die Perlenflasche ihren 50. Geburtstag. Dagegen, so Schöttker, werden Wässer, die wenig Kohlensäure beinhalten oder  still sind, in die grünen Poolflaschen gefüllt. Insgesamt werden bei dem Unternehmen in Vinsebeck drei Poolflaschen befüllt – die grüne und weiße Flasche für 0,7 Liter sowie eine weiße Halbliterflasche.

Aber auch die Graf-Metternich-Quellen haben sich für die Befüllung von zwei Individualflaschen entschieden. „Die sind speziell für die Gastronomie”, sagt Schöttker. Die sogenannten Gourmetflaschen sollen für den Kunden ein besonderes Ambiente schaffen und sich von den Poolflaschen im Supermarktregal abheben.
Abgesehen von den Gastronomiekunden plädiert das mittelständische Unternehmen jedoch für die Poolflaschen. „Je mehr Unternehmen sich diesem System anschließen, desto wirtschaftlicher wird es.” Und es soll auch gut für die Umwelt sein: Das Aussortieren der Individualflaschen sorgt nicht nur für einen hohen Zeitaufwand, sondern auch für längere Transportwege zur nächsten Abfüllstation. Und da es gleichzeitig auch Kapital und Aufwand spart, ist Bielenstein sich sicher: „Das Poolsystem ist das Rückgrat von regionalen Brunnen.” Eine Glasflasche wird in ihrem Leben laut Schöttker rund 50-mal befüllt. Da die Flaschen rund fünfmal jährlich befüllt werden, bedeutet das: Eine Glasflasche ist meist über zehn Jahre im Umlauf. Übrigens: An dem rauen Abreibungsring, der um den Flaschenbauch einer Poolflasche verläuft, erkennt der Verbraucher das Alter: „Neue Glasflaschen haben den Ring gar nicht, ältere Modelle haben einen stark ausgeprägten, rauen Ring”, berichtet Bielenstein. Auch im Sommer habe das Poolsystem einen Vorteil: Während Brunnen mit Individualflaschen in Engpässe geraten, können Poolflaschen einfach bei der GDB nachbestellt werden und landen zügig beim Unternehmen.

Laden Sie den Artikel hier als PDF (ca. 0,3MB)

Zur kürzeren Online-Version des Artikels bei NW.de

frühere Nachrichten